Love, Bier and Punkrock
Zwischen Abitur und Lehre wollen die vier Jungs von In Scherben vor allem eins: Musik machen. couchFM-Reporterin Aniko wollte von ihnen wissen was guten Punkrock ausmacht und was sie bei der Arbeit an ihrer ersten EP gelernt haben.
Jetzt anhören:
MUSIKNERDS
Im Musikvideo zu “Traum” sitzen sie in der Badewanne und schlürfen Rotwein. Ein Anfangsbild das man bei einer Punkrock-Band erstmal nicht erwartet – “Doch es war nur ein Traum, die Realität kann einem so viel versauen” – Für Lemmy, Till, Lasse und Robin hat sich in diesem Jahr zumindest ein Wunsch erfüllt: Die erste eigene EP ist seit Mitte Dezember unter dem Namen “Tatendrang” erhältlich. Und der Titel ist Programm bei den Jungs aus dem Süden Hamburgs. Während andere Künstler*innen über Wochen an einem Song arbeiten, haben In Scherben in nur acht Monaten ihre EP samt Musikvideo produziert und nebenbei auch noch Konzerte gespielt. Seit 2017 treten die vier in ihrer aktuellen Besetzung auf. Wie bei der Geburt eines Kindes, will auch ein Bandname gut überlegt sein. Und davon hatten sie einige. “Ganz am Anfang hießen wir Fehltritt, dass klang für uns aber zu negativ. Dann nannten wir unsTapetenwechsel, da steckte zumindest schon Mal was von Erneuerung drin.”, beschreibt Lemmy den Findungsprozess. Ein befreundeter Musiker gab ihnen schließlich den entscheidenden Tipp für: In Scherben. Dieser Bandname passt auch am besten zu ihren Songtexten, in denen sie vor allem gesellschaftliche Ungerechtigkeiten thematisieren. Ihren musikalischen Stil verorten sie dabei im klassischen Punkrock, garniert mit Trompetenklängen. Letzteres macht ihren Sound auch besonders melodisch, wie sie behaupten und grenzt sie von Ska Musik ab.
Bei der Arbeit an ihrer ersten EP sind sie alle über sich hinaus gewachsen. Das erste Mal an einem kompletten Entstehungsprozess beteiligt zu sein, hat vor allem an ihren Kräften gezehrt. Dafür sind sie auf das Endprodukt umso stolzer. Lemmy, der in seiner Schulzeit oft das Gefühl hatte seinen eigenen “Schweinehund nicht überwinden zu können”, hat bei der Organisation der Record Release Party, vor allem gelernt, dass er viel arbeiten kann, wenn es ihm denn Spaß macht. Das gilt auch für die stundenlangen Aufnahmen, die oft zermürbend aber schlussendlich gewinnbringend waren.
Zusammen mit ihrer Designerin hat Till am Plattencover gearbeitet und festgestellt dass Teamarbeit nicht nur produktiv sondern auch langwierig sein kann: “Ich hab gemerkt, dass das was mit mir gemacht hat, auch zu sehen wie lang so ein Prozess dauern kann, wenn mehrere Leute drin hängen.”
Im kommenden Jahr wollen sie weiter an ihrer Musikkarriere arbeiten. Ein erstes Album steht auf der Bucket List, genauso wie eine Tour und Festival-Auftritte.
Weiterführende Links
Autorin:
Aniko